Das Atmen geschieht ganz automatisch und ohne, dass wir etwas dafür tun müssen. Genauso verhält es sich auch mit unserem Herzschlag, dem Verdauungsvorgang und vielen weiteren Funktionen, die andauernd und unbewusst in unserem erstaunlichen Körper geschehen.
Der grosse Unterschied und das grosse Potential liegt darin, dass unsere Atmung der einzige dieser Prozesse ist, den wir auch bewusst steuern können. Zum Beispiel, indem wir tief in den Bauch atmen, den Atem anhalten oder schnell ein und aus atmen (hyperventilieren).
Im Yoga wird die Atmung ebenfalls sehr oft eingesetzt und wird als Pranayama bezeichnet.
Wenn wir uns zum Beispiel in der Kunst der Meditation üben, hilft der Atem uns dabei im Jetzt zu sein.
Ich lade dich heute und in den nächsten Tagen dazu ein, dich etwas bewusster mit deiner Atmung zu befassen.
Wie geht richtiges Atmen?
Als erstes solltest du dich darauf achten, wie oft du durch den Mund atmest.
Hast du gewusst:
Mundatmung verändert deinen Körper physisch und wirkt sich negativ auf deine Atemwege aus. Durch den Mund geatmete Luft hat weniger Druck, wodurch das weiche Gewebe im Rachenraum erschlafft und nach innen sinkt. Weniger Platz erschwert das Atmen, führt zum Schnarchen und immer häufiger leiden Menschen unter Schlafapnoe. Schlafapnoe hat zur Folge, dass der Blutsauerstoffspiegel sinkt und wenn dieser Pegel unter 90% liegt, bringt das Blut nicht mehr ausreichend Sauerstoff in das Körpergewebe. Dauert diese Unterversorgung genügend lang, führt sie zu Herzversagen, Depression, Vergesslichkeit und einem frühen Tod.
Eine japanische Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass Mundatmung die Sauerstoffversorgung des präfrontalen Cortex stört, also des Hirnareals, das für ADHS verantwortlich ist. Nasenatmung hat diese Wirkung nicht. Die alten Chinesen wussten das auch schon: Durch den Mund eingeatmete Luft heisst "ni chi", "unguter Atem", und ist äusserst schädlich, heisst es im Tao.
Hast du gewusst:
Durch Mundatmung verliert der Körper 40% mehr Wasser.
Mundatmung führt zu noch mehr Mundatmung, da die Nase, welche wenig benützt wird, mehr und mehr verstopft und sogar zu wuchern kann.
Nasenatmung hingegen wirkt umgekehrt. Sie zwingt einen Luftstrom durch die weichen Gewebe des Rachens, weitet die Atemwege und macht das Atmen leichter. Nach einer Weile sind die Gewebe darauf trainiert in geöffneter Stellung zu bleiben. Nasenatmung führt zu mehr Nasenatmung.
Wenn du dich fragst, wie du es schaffst, richtig zu atmen, dann schick mir eine Nachricht. Ich gebe dir gerne noch mehr Informationen zu diesem Thema.
Die Pranayama Techniken werden meistens mit Nasenatmung durchgeführt. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, bei denen man durch den Mund atmet, wie z.B. der Sheetali-Pranayama (Cooling Breath).
Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass Breathwork gerade ein grosser Trend ist. Breathwork ist die bewusste Anwendung von hochfrequenten Atemtechniken, also heftiges ein- und ausatmen durch den Mund, zur Verbesserung der geistigen, seelischen und körperlichen Gesundheit.
Gerade wenn etwas ein grosser Trend ist und alle danach schreien, ist es wichtig, dass du eine Breathwork-Session nur mit einem erfahrenen Facilitator durchführen solltest. Denn eine hoch frequentierte Atmung kann Nebenwirkungen hervorrufen, wie zum Beispiel Schwindel und Kopfschmerzen bis hin zu einer emotionale Belastung und Retraumatisierung.
Wenn dich Breathwork interessiert empfehle ich dir gerne weiter, was ich bereits getestet und als seriös empfunden habe.
Quelle: Breath/Atem von James Nestor.
Ich wünsche dir einen schönen Sommer mit tiefen und nährenden Atemzügen.
Wenn du dir etwas Urlaubsstimmung wünschst ohne wegzufahren, dann empfehle ich dir die Yoga Stunden im Schwimmbad Sandhöli in Niederweningen am Samstagmorgen um 9 Uhr.
Am 16. August 2024 findet in der Yogafabrik eine Empowerment Yoga Stunde statt, die ich dir sehr ans Herz legen möchte. Diese besondere Stunde, in diesem neuen Stil, findest du sonst nur in meinen Retreats.
Love, Sonja
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